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02.05.2010, 12:49 Uhr
Keks
Forumsmitglied
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Moins!
Es gab doch Monomotronic Motoren mit 1,6L Hubraum im PSA Konzern. Ein Bekannter der schon ewig Renault 19 fährt kam letztens an, und ich war ganz erstaunt als ich mal aus Neugier unter die Motorhaube geschaut habe das dort ein 1,6er Monopointmotor arbeitet. Zusammen mit der beliebten 40mm Mono Motronicdrosselklappe. Aber auch sonst ist es problemlos möglich auch mehr als 1,6L mittels einer Monomotronic zu befeuern. Man schaue einfach mal zu den VW/Audi/Seat/Skoda Motoren aus den frühen 90ern. Da gabs die sogar bis 2L.
Bezüglich 1,6L kann ich dir nur sagen, TU ES! Das lohnt auf jeden Fall, zumal du ja sowieso keinen Drehzahlmotor willst. Denn im Alltag fährt man zu 90% nur mit dem Drehmoment untenrum, und nicht ständig mit der Maximalleistung irgendwo bei 6000UPM. Und Drehmoment bedeutet ja letztendlich auch Fahrbarkeit und Alltagstauglichkeit. Vieleicht hast du ja meinen Umbaubericht weiter unten gelesen? Dort habe ich an meinem alten Polo auch von 1,3 auf 1,6L umgebaut. Weil mehr als 1,3L gabs in den Polos bis '94 halt nicht. Über die Besonderheiten bei den PSA Motoren kann ich dir jetzt natürlich nichts sagen. Aber ich bin den 1,6er Motor anfangs mit der Seriensteuerung vom 1,3er gefahren, inkl. der Einspritzdüse vom 1,3er, nur mit erhöhtem Benzindruck. Und das trotz 40mm Drosselklappe (original am 1,3er ist ne 34er verbaut, am 1,6er steckt original ne 36mm Klappe), deutlich erhöhter Verdichtung und einem bearbeiteten Zylinderkopf. Bei VW gabs die Monopointmotoren allerdings ausschliesslich mit Verteilerzündung, so das man da noch SPielraum hatte falls das "kleine" Steuergerät vom 1,3er vieleicht zuviel Frühzündung gegeben hätte. Ne Lambda Eieruhr ist da natürlich Pflicht. Besser wäre jedoch noch ein richtiges Breitbandmopped, sprich ne Breitbandlambdasonde mit passendem Controller. Da kann man dann dem Seriensteuergerät jeden beliebigen Lambdawert als LAmbda1 verkaufen, was die Lebenserwartung vom Motor drastisch erhöhen kann.
Gerade mit der 1,3er Seriensteuerung und der hohen Verdichtung fuhr das wie nen TDI, Schub ab 1500UPM, und bis 4500UPM hatte ich immer ein breites Grinsen im Gesicht. Für den Alltag ist das auch völlig ausreichend. Dafür tat sich ab 5000UPM halt nicht mehr soviel, trotz der 40mm Drosselklappe, dicken Kanälen und ner Nockenwelle mit ordentlich Hub. Kunststück, nimmt die Seriensteuerung die Zündung über 5000UPM doch mehr als 5Grad zurück, und das entscheidet shcon über Leistung, oder keine Leistung. ICh weiss zwar nicht wie es bei den PSA Motoren ist, aber ich denke mal Bosch wird diese Drosselungen auch bei den PSA Steuergeräten vorgenommen haben? Den Spritdruck kann man bei den Monopointmotoren, bzw dessen Einspritzungen aber mit den Serienmitteln einstellen. Da brauch man weder einen externen Spritdruckregler, noch sieht man davon irgendwas. Der Spritdruckregler sitzt ja in der Einspritzeinheit, und da ne U-Scheibe unterlegen schadet da fast nie. Oder man baut sich den Spritdruckregler auf einstellbar um, auch das ist dann unsichtbar zu bewerkstelligen. Wobei es wie hier schon gesagt wurde immer mit am besten ist, wenn man ne einigermassen passende Einspritzdüse für den Motor hat. Also nicht vieeel zu gross oder zu klein, den Rest gleicht man eben mit dem Spritdruck aus.
Wenn der Zylinderkopf mechanisch bei dir auf den grossen Block passt, würde ich am da am Kopf nix wegnehmen. Nur halt etwas bearbeiten, Kanäle schön glätten (nicht polieren!), Ventilsitze nach aussen legen, etz. Wenns Probleme mit der Verdichtung gibt würde ich da eher Block und Kolben abdrehen lassen, das hat sich im VW Sektor zumindest als die bessere Wahl herausgestellt. So zerstört man nicht die meistens schon recht gute Brennraumform im Kopf (es sei denn es ist sowieso ein Heronschädel, aber dann bringt massives planen ja auch nix ), sondern hat am Kolben alle Möglichkeiten offen um für Freigang zu sorgen. Auch in Bezug auf die Freigängigkeit der Ventile... Weil so ein 1,6er brauch schon ne Nockenwelle mit ordentlich Hub damit der Motor vorwärts schiebt.
Da mich die Limitierungen der Seriensteuerung aber auch angekotzt haben, hab ich wie unser geschätzter Mario auch auf was freiprogrammierbares umgebaut. In meinem Falle ne Megasquirt2, in Micro Ausführung. Das ganze passt dann ins Gehäuse der Seriensteuerung huckepack mit rein, so das ich die Ansteuerung des Leerlaufstellers nicht verliere. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Megamofa rennt der Klumpen aber mittlerweile echt gut, und steht in Sachen Leistungsabgabe wohl nem Multipointmotor in nichts mehr nach. Ich hab trotz nochmals veränderter Nockenwelle kein Drehmoment untenrum eingebüsst, aber ich kann nun ohne Leistungsverlust über 7000UPM drehen. (Was aber an der Megasquirt liegt, und nicht an der Nockenwelle) Natürlich nur wenn ich das will.
Bei der Megasquirt hat es sich aber als praktikabel verausgestellt eine sehr grosse Düse zu verwenden. Stichwort Beschleunigungsanreicherung. Die Seriensteuerung von Bosch bedient sich nämlich des Tricks bei Volllast, und bei der Beschleunigungsanreicherung, die Düse einfach einen Moment lang komplett offen stehen zu lassen bis die Ansaugbrücke mit genügend Gemisch gefüllt ist. Durch den langen Weg den das Benzin-Luftgemisch zurück legen muss ist die ganze Geschichte nämlich nicht ganz einfach. wenn man sich mal so nen Vergaser anschaut, und sieht wieviel Sprit da die Beschleunigerpumpe in die Ansaugbrücke schiesst, dann weiss man warum das so ist. Äh egal. Also die Megasquirt kann diesen Trick halt nicht. Man kann zwar kurzzeitig die Einspritzimpulse verdoppeln, aber das ist eben nur ne ganz kurze Zeitspanne. Da die Düse mit 4 Einspritzvorgängen pro Motorumdrehung auch shcon gut zu tun hat, muss man den Spritbedarf eben durch ne grössere Düse ausgleichen. Solange man es da nicht übertreibt, funktioniert die Zerstäubung aber selbst im Leerlauf noch hervorragend.
Also wenn du Lust auf basteln und das er-fahren von Kennfeldern hast, dann nur zu mit dem Umbau. Ansonsten ist das ganze sicherlich auch mit der Seriensteuerung fahrbar abzustimmen, natürlich mit gewissen Defiziten.
MFG Al -- grüner Bastard: 86c Coupe, 1650cm³, µS2/ 3.0.3t + Techedge DIY, 255000km dar rote Rosteimer: 86c Coupe, 1272cm³, 184000km, (sucht neue Tüvplakette) Dieser Post wurde am 02.05.2010 um 12:58 Uhr von Keks editiert. |