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01.09.2009, 23:52 Uhr
mario
Forumsmitglied
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Ein 0,5er Alublech oder besser eine FR4-Platte komplett unter dem gesamten Unterboden wäre ein Denkansatz...
Wer lieber einen praxisrelevanten Versuch durchführen will, nehme eine normale Riemenscheibe wie auf der Kurbelwelle. Dazu ein Stück rundes Alu in 3...5mm Stärke, daß innen auf den Durchmesser der kleinen Riemenscheibe auf der Lima gebracht wird. Das wird dann über die 3 Bohrungen, die die Scheibe normal an der Kurbelwelle befestigen mit ihr verschraubt. Normal sitzt innen ein Konus, aber auch mit einem simplen Loch sitzt die Scheibe mittig und die Mutter wird sie schon festhalten. Dazu ein etwas längerer Keilriemen (hab ich tatsächlich ohne Schlüsselnummern bei ATU bekommen, 800 statt 700mm Länge sind gut) und schon dreht sich die Lichtmaschine mit gleicher Drehzahl wie die Kurbelwelle. (also nur noch etwa halb so schnell wie original)
Ich fahre jetzt seit etwa 500km so rum und die Batterie zerrt den Anlasser immer noch problemlos durch (auch nach der Urlaubswoche). Nach dem Start leuchtet erstmal die Lampe, die deaktiviert sich dann bei knapp 2000 Umdrehungen und bleibt danach auch im (bei mir leicht erhöhten) Standgas aus. Das Licht ist im Standgas etwas dunkler, aber zumindest die Motorsteuerung meldet immer noch ausreichende 13,5...14V im Standgas. Schon bei 2000 Umdrehungen liegen wieder die vollen 14,5...14,8V an. Die Messung über die Megasquirt ist sicher nicht total exakt, aber allemal besser als die meisten Voltmeter aus dem KFZ-Bereich. Zzumindest für Leute ohne fettes Radio geht das wohl so in Ordnung.
Mein (derzeit fest über den Drosselklappenanschlag eingestelltes) Standgas lag mit der normalen Riemenscheibe bei knapp 1200 Umdrehungen und erhöht sich jetzt bei nicht erregter Lichtmaschine so weit, daß der Kollege kurz auf fast 1600 hochdreht und dann in die Schubabschaltung geht. (derzeit liegt die Schaltschwelle bei 1400 Umdrehungen und 28kPa nach 1s) Mit der neuen Riemenscheibe liege ich mit aktiver Lichtmaschine bei etwas über 1300 Umdrehungen. Wenn man im 5. bei 60 das Gas loslässt rollt das Auto jetzt spürbar leichter und ich bilde mir zumindest ein, daß er jetzt in den unteren Gängen etwas spontaner hochdreht. Vom Verbrauch her ging die Aktion vorerst nach hinten los, weil ich neulich auf der Autobahn einen schweren Fuß hatte... - werden wohl nur knapp über 700km
Wer den Kaltstartbeschleuniger nachbauen möchte, bekommt hier eine Anregung:
Für die MA3.0 liegt + auf Pin 37, Masse auf Pin 19 und der Kühlmittelgeber auf der 25. Für andere Steuergeräte guckt bitte in die Schaltpläne oder fragt im Zweifelsfall nach. Prinzipiell funktioniert das an allen Steuergeräten, egal ob Bosch oder MM - vom 1.0 bis zum 16V. Nicht empfehlenswert ist es für die Megasquirt-und VEMS-Fraktion - aber die Jungs haben eh besser Möglichkeiten sich da zu helfen.
In der vorliegenden Dimensionierung simuliert die Schaltung nach etwa 30s Zündung an einen etwa 50°C warmen Motor. (hängt etwas von der Außentemperatur ab, der Widerstand am Ausgang der Schaltung liegt mit dem echten Thermometer parallel und erzeugt bei betriebswarmem Motor nur noch 2-3K Fehler) Damit springt im Herbst und Frühling schon nach 30s die Lambdaregelung an, im Winter dauert es je nach Außentemperatur 1-3 Minuten (was immer noch erheblich schneller ist als im Serienzustand). Wer es weiter treiben möchte verkleinert R3 - dann wirds aber spätestens bei 470Ohm nach 30s ernsthaft ruckelig. Wer den Effekt vermindern möchte erhöht R3 auf 1,5...2kOhm. Die Zeit kann man über R1 und C1 ebenfalls verstellen - ist ein ganz normales RC-Glied (R2 verzieht den Spaß etwas in Richtung Masse - wozu wir den brauchen lest ihr weiter unten noch)
Der Einspareffekt ist gerade im Kurzstreckenbetrieb im Winter enorm und lag bei mir im Bereich von etwa 1-2l/100km. Im Sommer tut sich natürlich genau Nichts. Wichtig ist, daß man nach dem Anschalten der Zündung sofort den Motor startet. Steht das Auto länger als ca. 20s mit eingeschalteter Zündung und kaltem Motor in der Gegend rum, springt es wegen der viel zu kleinen Einspritzmenge NICHT an. (klingt schlimmer als es ist - ein AX und ein 106er, die nicht mir gehören, fahren seit einem halben Jahr damit rum und es wurde noch nie geschimpft - zumindest nicht deswegen...) Dagegen hilft dann Zündung abschalten und 1-2 Minuten warten. (C1 entlädt sich über R2 - wer mag kann über eine zusätzliche Diode gegen +12V (führt bei Zündung aus Massepotential) nachdenken, um das zu beschleunigen) Dann Zündung an, starten und er läuft. Bei warmem Motor spielt der Parallelwiderstand erwartungsgemäß keine Rolle.
Gruß, Mario -- graue Altagsmaus: 106 Sergio Tacchini, 1124cm³, MS2/Extra 3.3.0b, 140000km E85 der ganz kleine Blaue: Jet Force 125 EFI E85 das kleine Schwarze: 106 Rallye, 1294cm³, 225000km, (hält Winterschlaf) Dieser Post wurde am 02.09.2009 um 00:29 Uhr von mario editiert. |