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28.01.2010, 22:42 Uhr
Ross
Forumsmitglied
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Jau, genau so habe ich es geprüft. Ich hatte nur auch deshalb das Getriebe im Verdacht, weil etwas wenig Öl drin war, aber anscheinend macht 1/4 Liter zuwenig nicht so viel aus (und bei mir war das Geräusch auch nur einseitig).
Das Radlager haben wir heute gewechselt, der AX läuft nun wieder superleise (vom Motor mal abgesehen; jetzt merkt man erstmal wieder, wie laut der ist).
Es war übrigens deutlich anstrengender, das alte Lager rauszukriegen als das neue rein. Wir haben das Federbein in einen Schraubstock gespannt und dann mit Hammer und Meißel erst die Nabe aus dem Radlager rausgehauen. Dabei flog das Lager natürlich auseinander. Dann die äußere Lagerschale aus dem Achsschenkel rausgemeißelt. Und schließlich die innere Lagerschale, die noch fest auf der Radnabe saß, soweit mit der Flex bearbeitet (dabei aufgepasst, dass man damit nicht die Nabe beschädigt), dass man sie auch runtermeißeln konnte.
Dann die Sitzflächen des Radlagers an Federbein und Nabe schön blankgeschmirgelt. Anschließend den ganzen unteren Teil des Federbeins, wo das Radlager reinkommt, mit einer großen Gasflamme erhitzt. Das neue Radlager aus der Kühltruhe geholt, in der es schon mehrere Tage lag, eingefettet und das eiskalte Teil mittels eines großen (!) Schraubstocks in das heiße Federbein eingepresst. Für die letzten Millimeter bis zum Anschlag sollte man die äußere Lagerschale des alten Lagers dazwischenlegen, damit der Druck nur auf die äußere Schale des neuen Lagers ausgeübt wird - sonst würde man es sehr wahrscheinlich zerstören.
Die Radnabe sollte man gleich nach dem Ausbau, wenn man die alten Radlagerreste runter hat, auch einfrieren. Wenn man sie nun wieder aus der Truhe holt, ist das Radlager mittlerweile auch etwas angewärrmt (da würde ich allerdings keine Gasflamme dranhalten!). Radlager und Nabe einfetten und das ganze zum Einpressen in den Schraubstock spannen, dabei auf der der Nabe gegenüberliegenden Seite die innere Lagerschale des alten Radlagers unterlegen, damit der Druck nur auf die innere Schale des neuen Lagers wirkt - sonst Lager kaputt. Diese Dinge muss man genauso beachten, wenn man eine hydraulische Presse benutzt.
Das Einpressen mit dem Schraubstock klappte bei mir super, es ist allerdings auch ein Riesenteil. Wenn man nicht so ein Riesenteil hat , dann bleibt nur noch in der Werkstatt einpressen lassen. Mit einem Hammer würde man das Radlager zwangsläufig kaputt machen.
Wieder was gelernt und fit für die nächsten 100.000 km (toi, toi, toi)!
Gruß Ralf -- ______________________________________ "Des is für die Füß." (Hessischer Autobahnpolizist, als ich Anzeige gegen Unbekannt erstatten wollte) Dieser Post wurde am 28.01.2010 um 22:44 Uhr von Ross editiert. |