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04.12.2005, 18:33 Uhr
mario
Forumsmitglied
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>Mit was arbeitest du, Konstantmotor und Flexwelle? Die grobe Form habe ich mit 'nem Fräser in der Standbohrmaschine und der Flex mit Aluscheibe gemacht, dann kam der Dremel und die Filzscheibe in der Bohrmaschine... Falls du deine Kipphebel erleichtern willst sag vorher nochmal Bescheid. Ich hab heute einen aufgeflext und zerbrochen, um mir die Form des Gußteils anzusehen und musste feststellen, daß die von mir gewählte Form nicht sehr günstig ist... Wenn ich die Dinger ausprobiert habe gebe ich Bescheid, ob es so hält.
>Was kann ich tun um die Pleuellager haltbarer zu machen? Ist das notwendig? Ich hatte da noch nie irgendwelche Probleme und die Welle hat die selben Lagerdurchmesser und -breiten wie beim 1.4er.
>Kennt jemand eine gute Addresse um die kurbelwelle feinwuchten zu lassen?? Lohnt sich der Aufwand? Ich kenne jemanden, der sich sehr gut mit gebauten Kurbelwellen auskennt, aber soweit ich weiß macht der nur 1-Zylinder mit Rollenlagern.
>Wie kann ich die Hitzeableitung am kolben erhöhen? Oberflächen Polieren Innenseiten sandstrahlen? Genau richtig erkannt. Die Motoren der 2. Serie TU haben zusätzlich noch Spritzdüsen, die die Kolben mit Öl kühlen, evtl. lässt sich sowas auch an der 1. Serie nachrüsten. So lange du aber keinen Turboumbau planst halte ich das nicht für unbedingt notwendig, da die Kolbenböden ausreichend dick sind.
>Welche Gradzahl empfiehlt sich für die Nockenwelle? Die Frage lässt sich nicht so direkt beantworten, dabei kommt es ganz darauf an, was du vor hast. Um den Preis in Grenzen zu halten hilft eventuell schon ein Serienteil aus dem TU-Baukasten. Ich probiere demnächst die Nocke vom TU3 (etwas mehr Nockenhub, geringfügig längere Auslaßzeit) im 1.1er aus und wenn er obenrum nicht genug Druck macht kommt wohl eine vom AX Sport / 106 Rallye rein.
Als Orientierung hier nochmal die Empfehlungen des Herrn Apfelbeck: Gebrauchsmotor: 240-265° Sportmotor: bis etwa 320° Rennmotor: 320°-360°, teilweise auch deutlich mehr und dazu noch folgendes Zitat: "Dabei ist zu beachten, daß für Zylinderköpfe mit kleineren Ventiquerschnitten (also Zweiventilköpfe) längere Steuerzeiten erforderlich sind als für Vierventilköpfe mit größeren Ventilquerschnitten."
Ich persönlich denke, daß bei den wenigen käuflichen Nocken (274°, 298°, was noch?) die 274° zwar schon eine spürbare Steigerung bietet, man aber wenn man schonmal so viel Geld ausgibt doch gleich zur "richtigen" Nocke mit 298° greifen sollte. Wichtiger als die Steuerzeit ist am Ende ohnehin die Kombination aus Nockenbreite (also Steuerzeit), Nockenhöhe (oder Hub) und auch die Form der Erhebungskurve. Aus allem zusammen entsteht am Ende die Fläche unter der Kurve und daraus dann in Kombination mit Ventilquerschnitten, Verdichtung, Ansaugtrakt, Überschneidung und ... und ... und ... der real vorhandene Füllungsgrad.
Bei den mir bekannten TU-Motoren (ich habe noch keinen Gti demontiert - die Lücke fülle ich hoffentlich irgendwann mal auf...) wird durch verhältnismäßig kurze Steuerzeiten bei für einen Serienmotor doch recht großzügigen Ventilquerschnitten mittels eines angemessenen Nockenhubes eine gute Kombination aus Elastizität und Spitzenleistung erreicht. Wenn du auf dem 1.1er was reißen willst sollten sich schon mit ganz normalen Nockenwellen und größeren Ventilen vom 1.6er oder Gti enorme Drehzahlen erreichen lassen, ohne ihn untenrum unfahrbar zu machen. Als Beispiel kann ich wieder meinen aktuellen 1.0er anführen, der mit den etwas größeren Ventilen vom 1.1er und einer ganz normalen 1.1er-Nockenwelle (etwas mehr Nockenhub als der 1.0er - Steuerzeiten des 1.0ers habe ich noch nicht verglichen) doch recht beachtliche Drehzahlen erreicht und auch den Drehmoment bis an den Begrenzer hält. (hab ihn heute nochmal ein Stückchen angehoben - sind jetzt fast 7700) Der Motor ist durch die kurze Steuerzeit trotzdem untenrum noch gut fahrbar (5. Gang in der Stadt bei Tempo 60 geht ohne Murren) und hat ein stabiles Standgas. Auch in mener Renn-Awo fahre ich mit einer serienmäßigen Nockenwelle (300°) und konnte trotzdem die Nennleistung auf 8400 anheben, ohne dabei extreme Maßnahmen vornehmen zu müssen.
so - reicht erstmal... -- graue Altagsmaus: 106 Sergio Tacchini, 1124cm³, MS2/Extra 3.3.0b, 140000km E85 der ganz kleine Blaue: Jet Force 125 EFI E85 das kleine Schwarze: 106 Rallye, 1294cm³, 225000km, (hält Winterschlaf) Dieser Post wurde am 04.12.2005 um 18:38 Uhr von mario editiert. |